Buddhi

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Buddhi (budh – erwachen, verstehen; Skt. buddhi f. . Einsicht, Verstand, Vernunft, Geist, Intellekt, Urteilskraft, Verständnis; intuitive Intelligenz) ist als Teil der Antahkarana ein Begriff der indischen Philosophie. Im Shivaismus herrscht im Buddhi - Tattva die sattva - guna und die Kraft der jñāna śakti. Es wird auch mit der Vijnana-Maya-Kosha in Verbindung gebracht.

Upanishaden

Erkenne den Atman als den Herrn der Kutsche. Der Körper ist der Wagen, die Buddhi (Vernunft) der Wagenlenker und das Manas(Denken) die Zügel, Katha-Upanishad II.3–4

In obiger Katha-Upanishad steht der Purusha an der Spitze des Existierenden. Unter ihm befindet sich das Avyakta(das Unoffenbare, die primordiale Natur Pradhana, die mūlaprakṛti) und darunter das 'große Selbst' (mahan atman), der sich in der Welt manifestierende Geist.
Auf diesen folgt das feinstoffliche höhere Erkenntnisvermögen Buddhi. Unter diesem steht Manas, der Verstand, das mentale Erkenntnisvermögen.

In der Shvetashvatara Upanishad schiebt sich das Ahankara zwischen Buddhi und Manas.

In der Sarira Traya -Lehre der drei Körper (Sthula Sarira oder grober Körper, Sukshma Sarira bzw. Linga Sarira(Samkhya) oder subtiler Körper und Karana Sarira oder Kausalkörper) ist der Mensch buddhyadicatustayam (Buddhi, manas, ahamkrti, citta).

Samkhya

Im Samkhya sind der Geist und das mentale Ich(Ahamkara) Formen der Prakriti.

Buddhi ist hier eines der 25 Tattvas. Es steht höher als der rationale Verstand(Manas), ist mit diesem über Ahamkara und Chitta verbunden, und bildet zum Manas einen Gegenpol. Der Purusha benötigt es für sein Wirken.

Das Mahat wird auch als Mâha-Buddhi('großes Buddhi'; große Weisheit) bezeichnet.

Yogasutras

Patanjali erwähnt das Buddhi in den Yogasutras nur nebenläufig.

2.6 Die klesha der Ichheit(asmita), die aus der Unwissenheit entsteht, entsteht durch den Fehler, den Intellekt(Buddhi), der weiss, entscheidet, beurteilt und unterscheidet, für das reine Bewusstsein(purusha/drig) zu halten(drig darshana shaktyoh ekatmata iva asmita)

3.56 Mit der Verwirklichung der Gleichheit zwischen dem reinsten Aspekt des sattvischen Buddhi und dem reinen Bewusstsein des Purusha, ergibt sich absolute Befreiung, und das ist das Ende(sattva purusayoh suddhi samye kaivalyam iti).

Shankara

Im Vivekachoodamini sagt Adi Shankaracharya : 93-94. Das innere Organ (Antahkarana) wird Manas, Buddhi, Ego (Ahamkara) oder Chitta entsprechend ihrer jeweiligen Funktionen genannt.

Ganesha

Buddhi ist auch der Name einer der Gattinnen von Ganesha, mit der er neben Siddhi (mystische Kraft) verheiratet ist.

Vishnu Sahasranama

Im Śrī Viṣṇusahasranāma 32 ist Maha-Buddhi(maha buddhir) ein Attribut von Sri Krishna.

Sri Aurobindo

Über Buddhi , der höchsten Funktion des Geistes, steht das höhere Buddhi oder Vijnana, der Sitz von Satyadharma, der Wahrheit des Wissens, der Wahrheit von Bhava, der Wahrheit des Handelns, und über dieser idealen Fähigkeit steht Ananda oder die kosmische Glückseligkeit, in der Ihr göttlicher Teil wohnt. Von diesem Vijnana und Ananda sprach Christus als dem Königreich Gottes, das in Ihnen ist. Gegenwärtig sind wir wach, jagrat , in den niederen Bewegungen, aber susupta , schlafen tief und fest, in Vijnana und Ananda; wir müssen diese Bewusstseinsebenen in uns erwecken, und ihr Erwachen und ihre unvermischte Aktivität ist das Siddhi des Yoga. Denn wenn dies geschieht, erlangen wir den Daseinszustand, der in der Gita „In Gott wohnen“ genannt wird, und von dem Sri Krishna spricht, wenn er sagt: mayi nivasisyasyeva , „Wahrlich, du sollst in mir wohnen.“ Sobald wir es erlangt haben, sind wir frei und gesegnet und haben alles, wonach wir streben. ( CWSA Vol. 13, Essays in Philosophie und Yoga, S. 75)

Die Masse der Menschheit hat sich nicht über die körperlichen Bedürfnisse, die lebenswichtigen Wünsche, die Emotionen und den Strom der Gedankenempfindungen erhoben, die von diesen niederen Schichten erzeugt werden. Dieser Strom der Gedankenempfindungen wird in der Hindu-Philosophie Manas oder Geist genannt. Er ist das Höchste, zu dem alle Tiere außer einigen wenigen aufsteigen können, und er ist die höchste Funktion, die die Masse der Menschheit völlig vervollkommnet hat. Jenseits des Manas liegt Buddhi oder das eigentliche Denken, das, wenn es vervollkommnet ist, unabhängig von den Wünschen, den Ansprüchen des Körpers und den Einmischungen der Emotionen ist. Aber nur eine Minderheit der Menschen hat dieses Organ entwickelt, geschweige denn vervollkommnet. Nur große Denker sind in ihren Stunden des Nachdenkens imstande, dieses Organ unabhängig von den niederen Schichten zu benutzen, und selbst sie werden in ihrem gewöhnlichen Leben von diesen belagert, und ihre besten Gedanken leiden fortwährend unter diesen niederen Störungen. Nur entwickelte Yogis haben ein Visuddha-Buddhi , ein Gedankenorgan, das durch Citta-Suddhi oder Reinigung des Citta , des Geistesstoffs, vom Prana voller animalischer, vitaler und emotionaler Störungen von Störungen der niederen Schichten befreit ist. Bei den meisten Menschen ist das Buddhi voller Manas und dem Manas der niederen Schichten. Die Mehrheit der Menschheit denkt nicht, sie hat nur Gedankenempfindungen; eine große Minderheit denkt verwirrt und vermischt Wünsche, Vorlieben, Leidenschaften, Vorurteile, alte Verbindungen und Voreingenommenheiten mit reinem und uneigennützigem Denken. Nur wenige, die wenigen Aristokraten der Erde, können wirklich und wahrhaftig denken. Das ist nun die wahre Aristokratie, nicht die Aristokratie des Körpers und der Geburt, nicht die Aristokratie der vitalen Überlegenheit, des Reichtums, des Stolzes und des Luxus, nicht die Aristokratie der höheren Gefühle, des Mutes, der Energie, des erfolgreichen politischen Instinkts und der Gewohnheit, zu herrschen und zu regieren – obwohl letztere nicht vernachlässigt werden können –, sondern die Aristokratie des Wissens, der ungestörten Einsicht und der intellektuellen Fähigkeiten. Sie entsteht, obwohl sie noch nicht entstanden ist, und in jeder zukünftigen Gestaltung der menschlichen Gesellschaft wird diese natürliche Ungleichheit eine wichtige Rolle spielen.(CWSA Vol. 01 Frühe kulturelle Schriften, S: 435-36)

Literatur

  • Helmuth von Glasenapp: Die Philosophie der Inder. S. 156 - 157
  • Sri Aurobindo über Buddhi(Zitate)

Weblinks